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Die Idee zur Ausstellung hatte Polo Hofer. Bei der ersten Ausstellung konnte er, bereits erkrankt, zwar noch Inputs liefern, daran leider aber nicht mehr persönlich teilnehmen. Er schickte uns eine Videobotschaft in die Vernissage, die uns sehr berührte. 

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Warum und wie es dazu kam, lesen Sie im folgenden Interview mit Stefanie Keusen:
 

 

Stefanie, weshalb hast du diese Idee von Polo Hofer überhaupt aufgegriffen und umgesetzt?

"Ursprünglich wollte ich - das war so 2004/2005 rum- selber bei Polos Ausstellung mitmachen, als er und Alice sich nach möglichen Musikern umhörten. Danach passierte aber nichts. Die Suche nach einer möglichen Location gestaltete sich schon damals schwierig und Polo war ja ständig auf Tour und merkte, dass dieses Projekt erheblichen Aufwand bedeutet. Ich habe die Sache dann ein paar Jahre vergessen und erst 2014 als ich ihn in einer SRF Doku beim Zeichnen des "Niesen mit Nashornkette" sah, hatte ich die Idee, das ganze für ihn umzusetzten. Ich war damals schon 3 Jahre selbstständig und hatte bereits einiges an Know How im Event Bereich gesammelt. Vorher waren das aber Investoren Konferenzen. Mit Saitensprünge konnte ich auf einen Schlag all meine Interessen auf einmal in Bewegung bringen. Polo war auch sehr erleichtert, dass seine Idee endlich verwirklicht wurde.

Was beflügelt dich am meisten an dieser Ausstellung?

Bis heute macht es mich glücklich und stolz, dass wir mit dieser Ausstellung vielen unbekannten Musikerinnen/Künstler/innen eine grosse Visibilität geben können. Es ist unglaublich, wie viele Besucher wir haben und auch wie viele Bilder verkauft werden. Unbekannte Künstler entdecken plötzlich ihre Bilder auf Titelseiten von Tageszeitungen. Wir erfahren eine enorme Unterstützung von Künstlern, Partnern, Medien und von Fans und Besuchern!

Wie stehst du zu der Kritik an den Arbeiten der Musiker/innen wenn sie beispielsweise als "Sonntagsmalerei" betitelt werden?

"Bilder sind immer Geschmacksache und wenn man 10 Künslter/innen portraitiert (!) dann ist es klar, dass die Besucher manche Werke schön und manche unmöglich oder uninteressant finden. Mir ging es von Anfang an um die Fragestellung "Wie malt einer/eine, der/die so oder so tönt in der Musik?". Also diese Gegenüberstellung der beiden Ausdrucksweisen innerhalb einer Person interessierte mich. Nicht das "Wie gut" sondern das "Wie überhaupt"! Wenn ein Kunstkritiker über die ausgestellten Arbeiten schreibt, dann soll er das aber auf seine gewohnte Weise tun können. Das heisst, dass sich seine Kritik auch auf die Werke an sich und nicht auf diesen Portraitgedanken bezieht und demnach halt auch negativ ausfallen kann.

Die Bandbreite in der Ausstellung ist frappant, was sich bestimmt durch das Konzept ganz automatisch so ergibt? 

Ja, zwischen den Arbeiten von George Steinmann und Polo Hofer beispielsweise liegen Welten und ich fand es faszinierend, die beiden in der gleichen Ausstellung zu zeigen: An einer Wand einfach verständliche Bilder oft mit nackten Frauen und gegenüber Arbeiten, mit denen man sich auseinandersetzen muss, um Zugang zu finden: Bilder mit kaum lesbaren (aber vorhandenen) philosophischen Texten hinter Heidelbeersaft, Indigopigment und Schellack auf Büttenpapier. Aber beide Künstler verband die grosse Liebe zum Blues und sie hegten einen grossen gegenseitigen Respekt!  

Was sagt die Neurologische Forschung dazu, dass so viele Musikerinnen sich auch in Bildender Kunst ausdrücken? Man spricht ja immer von linker und rechter Hirnhälfte.

Das interessierte mich von Angang an, denn es ist geradezu offensichtlich, wie sich unter Musikern (vorallem unter jenen, die auch Komponieren) die Maler, Zeichner, Fotografen, Bildhauer usw. häufen. Aber alles was ich darüber herausfand war, dass sich das krative Schaffen mehrer Hirnteile bedienen muss. 

Gehen Dir demnach nie die Künslter aus?

"Nein, ich habe Wartelisten mit Künstlern. Schwieriger wird es mit internationalen Stars. Diese herzuholen erfordert viel Druchhaltewillen und oft auch ein bischen Unerschrockenheit. Aber oft ist es so, dass diese -wenn Sie nicht von einem Management abgekapselt werden- für diese Idee sehr viel Sympathie haben. Es macht ihnen Freude, wenn ihr Werk vorgestellt wird und sie gleichzeitig auf diese schöne Weise dem "Nachwuchs" helfen resp. ihre Berufsgruppe unterstützen können."

 

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